Mein Dachboden-Home Office hat einen neuen Blickfänger bekommen. Ich habe endlich zwei kleine offene Schränkchen unter der kleinen Dachgaube, mit denen ich Stauraum für Ordner, Papiere, Bastelmaterial und Fotoprops geschaffen habe.
DIY Schränkchen umbauen für Dachschrägen
Wenn man einen Schrank für eine Dachschräge braucht, dann ist man oft dazu genötigt entweder einen teuren Schrank Maßanfertigen zu lassen, zu improvisieren oder alles komplett selber zu bauen.
Das Geheimnis meiner beiden Schränkchen besteht darin, dass ich sie gar nicht von Grund auf neu gebaut, sondern zwei normale Schränkchen auf die optimale Größe für die Dachschräge gesägt habe. Anschließend haben sie noch einen neuen Anstrich bekommen. Das Tolle an dieser Lösung ist, dass es erstens wenig gekostet hat, denn ich habe eigentlich nur etwas Geld für Lack und Klebefolie ausgegeben und zweitens ist das Projekt relativ einfach umzusetzen. Das Schränkchen ist auch im angepassten Zustand stabil genug, sodass ich nicht viel an der Konstruktion ändern musste. Wenn ihr mit einem Hammer und einer Stichsäge umgehen könnt, dann bekommt ihr das auch selber hin.
Erst einmal muss man natürlich schauen, wo sich die Dachschräge genau befindet und wie man die Schränke drunter stellen möchte. Wenn die Schräge an der Seite ist, gibt es viele andere Möglichkeiten für das Stauraumproblem. Die Dachschräge für meine Schränkchen liegt allerdings an der Rückseite.
Material für das DIY „Schränkchen umbauen für Dachschrägen“
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- Stichsäge
- Zollstock / Maßband
- Bleistift
- Schleifpapier / Schleifmaschine
- Hammer
- kleine, dünne Nägel mit kleinem Kopf
- Klebefolie Marmorlook
- weißer Holzlack (gebrochenes Weiß)
- eventuell Holzprimer
- Lackroller und Farbwanne
- 2 Stück MDF für die Rückwand
- Schere
- Lappen
So baut ihr ein Schränkchen für eine Dachschräge
Ausmessen
Messt zuerst die Maße eures Schränkchens aus und notiert diese.
Dann müsst ihr ausmessen, wo ihr das Schränkchen ansägen müsst, damit ihr es komplett unter die Dachschräge schieben könnt.
Die Schränkchen bekommen eine halbe schräge Rückseite, damit sie komplett unter die Dachschräge passen.
Der erste Schritt ist das Ausmessen.
Falls ihr wie ich beim Ausmessen von Räumen und Gegenständen manchmal auf dem Schlauch steht, habe ich hier die detaillierte Erklärung für euch:
Als Richtlinie, wie weit ich die Schränkchen an die Wand stellen wollte, habe ich mich an den zwei Rändern rechts und links orientiert. (Seitenansicht 1: Punkt A) Von dieser Stelle aus, habe ich erst einmal gemessen, wie tief das Schränkchen mit der Rückseite in die Dachschräge passt, wenn es abgesägt ist (Seitenansicht 1: Abstand A – B). An diesem Punkt habe ich dann gemessen wie hoch die Rückseite werden muss, bis sie die Dachschräge berührt (Seitenansicht 1: Abstand B – C).
Anschließend muss man ausmessen, wie tief die Oberseite abgesägt werden muss. Hierfür kann man das Schränkchen im Originalzustand einfach so tief wie es geht nach hinten schieben und anschließend messen, wie viel Abstand zu Punkt A entsteht (Seitenansicht 2). Dies ist die maximale Tiefe der Oberseite.
Wenn ihr die Punkte auf eurem Schränkchen markiert habt, könnt ihr sie verbinden und das Schränkchen auseinanderbauen.
Ich habe die Schrankseiten mit einer Stichsäge gesägt. Die frischen Ecken und Kanten habe ich anschließend etwas abgeschliffen.
Rückwand anbringen
Da der obere Teil der Rückwand abgesägt werden muss, braucht man für den schrägen, oberen Teil der Rückwand ein neues Stück Rückwand. Andernfalls hat das Schränkchen ein Loch in der Rückseite. Da dieses Stück etwas länger ist, als das abgesägte Stück, muss man sich hier eine neue Rückwand zurechtsägen. Ich habe zufällig sogar noch eine dünne MDF Platte, die als Rückwand eines alten Schranks diente, im Schuppen gefunden. Die habe ich in die passende Maße gesägt.
Schränke neu lackieren
Da ich wollte, dass die Schränkchen optisch nicht hervorstechen, habe ich sie im selben Weißton lackiert, wie den Rest der Decken und Wände meines Dachbodens. Ich habe alle Schrankseiten vorher etwas angeraut und mit einem feuchten Lappen abgewischt. Da mein Holzprimer leider eingetrocknet war, hab ich es einfach gewagt, die Schränke ohne Grundierung zu lackieren. Das hat ganz gut geklappt.
Ich habe überall zwei Schichten Holzlack auf Wasserbasis aufgetragen. Zwischen den Schichten habe ich eine Trockenpause von ca. 3 Stunden eingehalten. Am darauffolgenden Tag habe ich alle lackierten Seiten dann umgedreht und jeweils die Rückseite lackiert.
Auch die Regalböden habe ich an der Vorderseite und an der oberen vorderen Kante lackiert, damit es nicht ins Auge fällt, falls beim Kleben der Klebefolie ein kleiner Rand zur Kante entsteht.
Wenn der Lack stoßfest und trocken ist, kann das Schränkchen wieder zusammengebaut werden. Die neue Rückseite habe ich anschließend mit kleinen Nägeln hinten in die Seitenbretter genagelt.
Klebefolie anbringen
Da im Knick, zwischen den beiden Rückseitenteilen ein kleines Loch und eine unschöne Stelle entsteht, habe ich einfach Klebefolie von Innen über die komplette Rückwand geklebt. Das unregelmäßige Marmormuster kaschiert übrigens perfekt die kleinen Unebenheiten oder Wellen in der Klebefolie. Für das Aufkleben braucht man schon ein wenig Fingerspitzengefühl und Ruhe, aber ich finde, die Folie ist es auf jeden Fall wert. Die Regalbretter habe ich anschließend auch an der Oberseite mit Folie beklebt.
Ich bin wirklich suuuuuper glücklich mit dem Ergebnis. Die Schränke verdecken jetzt eine etwas unschöne Stelle in der Wand und geben dem ganzen Raum ein richtiges Upgrade. Hinter den Schränkchen habe ich nun noch einen kleinen Raum zum Verstauen von Dingen, die ich nicht oft gebrauche und etwas verstecken kann.
Ich wünsche euch viel Erfolg bei euren Projekten.
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Alles Liebe,
Maike
Fridasmilla says
Tolle Idee und grandioses Ergebnis!!!!
tobia | craftaliciousme says
Sieht super aus. Und ich musste zweimal schauen wo da jetzt die Schräge ist. Echt gut umgesetzt.