Habt ihr schon einmal eine Motivtapete angebracht? Bis vor einem Jahr habe ich vorher nur Erfahrung mit einfachen Tapeten ohne Ansatz gemacht. Beim Renovieren unseres Schlafzimmers habe ich dann aber auch einige Anfängerfehler gemacht, durch die ich es beim nächsten Mal aber sicherlich nicht wieder vorkommen wird. Heute verrate ich euch ein paar praktische Tipps und Tricks beim Tapezieren.
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Tipps beim Tapezieren von Motivtapeten mit versetztem Ansatz
Als mein Geburtstagsgeschenk für mich selber habe ich letztes Jahr unser Schlafzimmer renoviert. Das Ergebnis habe ich bis jetzt immer noch nicht geteilt, weil ich dachte, ich schiebe es auf, bis das extra Notbett für meine kleine Tochter endlich raus ist und ich Zeit hatte schöne Nachttischlampen anzubringen. Fast ein Jahr später hat sich meine Kleine zwar gut angefreundet mit dieser Schlafsituation aber diesen Sommer geh ich das Projekt „Durchschlafen im eigenen Bett“ wieder an
Der Zwischenstand vom Projekt Schlafzimmer renovieren könnt ihr jetzt nachlesen. Und heute geb ich Tipps, wie man alleine ohne Hilfe so eine Wand tapeziert. Ja, so eine halbhohe Wand kann man durchaus ohne Assistenz alleine tapezieren. Bei einer kompletten Wand würde ich mir allerdings doch Hilfe holen, um den nahtlosen Ansatz hinzubekommen.
Hier sind meine Tipps beim Tapezieren von Motivtapeten mit versetztem Ansatz
Material zum Tapezieren von Vliestapeten
- Vliestapete eurer Träume
- Roller
- Pinsel
- Tapezierkleister
- Andrückspachtel
- Nahtroller
- Cuttermesser
- langes Lineal
- Schere
- lange Wasserwaage oder (Tipp) Laserwasserwaage
- Zollstock / Maßband
- Eimer mit Wasser
- Lappen
- Trockenes Tuch
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Tipps beim Tapezieren: Ansätze und Rapport
Tipp 1: Rapport
Wenn ihr zwei Zahlen auf der Rolle entdeckt, wie zum Beispiel 50/25, dann lest ihr das folgendermaßen. Das erste ist der Rapport, das Muster hat eine Höhe von 50 cm. Die zweite Zahl bedeutet, dass die benachbarte Bahn um 25 cm versetzt zur 1. Bahn angelegt werden muss.
Tipp 2: Tapetenversatz verstehen und richtig zuschneiden
Was bedeuten die drei unterschiedlichen Tapetenansätze und was muss man beachten?
Zwei Tapetenfachbegriffe die euch vielleicht beim Projekt über den Weg laufen, sind Rapport und Versatz. Achtet zuerst darauf, ob ihr eins dieser drei Motive auf der Rolle entdeckt:
Ansatzfrei, gerader Ansatz und versetzter Ansatz
Ansatzfrei bedeutet, dass ihr jede Bahn einfach passend nebeneinander anlegen könnt, wie bei einer unifarbenen Tapete.
Gerade Ansatz bedeutet, dass jede Bahn am rechten und linken Rand gleich ist. Ihr könnt die Bahnen also beim Schneiden, die erste Bahn zurechtschneiden und anschließend alle anderen Bahnen zum Motiv passend genau übereinander legen und in die gleiche Länge schneiden. jede Bahn sieht dann quasi gleich aus und kann aneinander rechts und links anschließen. Ein Beispiel hierfür wäre eine einfach gestreifte Tapete.
Versetzter Ansatz bedeutet, dass das Motiv an der rechten und linken Seite nicht gleich ist. Das Motiv verspringt, wie bei meiner Tapete.
Beim Schneiden ist es also wichtig zu wissen, dass jede Bahn einen anderen Zuschnitt hat. Am einfachsten ist es, wenn ihr die erste Bahn zurechtschneidet (immer mit ca. 5-8 Zentimeter extra oben und unten). Legt dann die Rolle mit der linken Seite neben die rechte Seite der 1. Bahn, passt das Motiv aneinander an und schneidet sie dann erst ab. Jetzt macht ihr so weiter, also passt ihr Bahn 3 an Bahn 2 an.
Tipp 3: Verschnitt einrechnen
Wie gesagt, solltet ihr immer beim oberen und unteren Rand 5 bis 8 Zentimeter extra einrechnen. Der Grund dafür ist, dass Wände nicht immer perfekt gerade sind und ihr so auch mehr Spielraum habt, wenn ihr nicht 100% gerade arbeitet. Wenn die erste Bahn also oben ein paar Millimeter mehr rechts läuft als unten, wird der Unterschied bei jeder weiteren Rolle weiterlaufen, da ihr das Motiv ja immer genau nebeneinander anlegt. Keine Angst, bei vielen Motiven (außer vielleicht bei Streifen) wird das nie auffallen, wenn das Motiv nicht genau gerade hängt, solange oben und unten alles gerade abgeschnitten wird oder in Decke und Fußleiste übergeht.
Tipp 4: Bahnen abschneiden und nummerieren
Ein Muss – wenn man bei einer Motivtapete mit versetztem Ansatz vorher alle Bahnen zurechtschneiden will, ist es, diese genau auf der Rückseite zu nummerieren. Denn nur Bahn 2, wird später perfekt neben Bahn 1 passen.
Tipp 5: Laserwasserwaage
Eine Laserwasserwaage ist wirklich super praktisch. Mit der Wasserwaage kann man dann den Anfang von der ersten Bahn gut bestimmen. Messt hierfür die Breite der Rolle aus und projiziert den perfekt senkrechten rechten Rand von Bahn Nr. 1 an die Wand. Da die Ecken oft nicht 100% gerade sind, könnt ihr auch besser an der rechten Seite ausrichten. In diesem Beispiel geh ich davon aus, dass ihr nur eine Wand mit Motivtapete tapeziert und von links nach rechts arbeitet und die Tapete nicht noch um die Ecke geht. Im anderen Fall muss man eventuell den goldenen Mittelweg finden, damit es an der anderen Seite nachher nicht sehr schief weitergeht.
Mit der Wasserwaage könnt ihr auch für einen geraden unteren Abschnitt sorgen, wenn ihr nur die halbe Wand tapeziert, wie ich.
Tipp 6: Wandfarbe
Kleine Lücken oder schiefe Ränder der Tapete in einer unebenen Ecke fallen weniger auf, wenn ihr die Wand darunter in einer ähnlichen Farbe streicht. Auf dieser Weise ist der Farbkontrast nicht so stark.
Tipp 7: Sauber arbeiten
Es wird beim Andrücken der Tapete an der Wand immer mal wieder etwas Kleister an den Rändern herausgequetscht. Wischt diesen sofort mit einem nassen Lappen weg, ehe er antrocknet und kontrolliert die komplette Wand am Ende nochmal nach. Passt auch auf, dass eure Hände immer sauber sind.
Tipp 8: Langsam andrücken – zu den Seiten hin wegstreichen
Legt die Tapete immer von oben nach unten an und drückt sich noch nicht sofort fest an. So könnt ihr die Tapete noch gut verschieben, bis der Ansatz stimmt. Streicht sie anschließend immer von innen zu den Seiten hin mit dem Andrückspatel fest, damit so wenig Luftblasen wie möglich entstehen. Der Nahtroller hilft auch beim Wegrollen von Luftblasen. Rollt zum Schluss noch einmal gut über alle Nahtstellen.
Tipp 9: Wand einkleistern
Kleistert am besten immer für jede Bahn einzeln ein und sorgt für etwas Überlappung an der Seite, damit die Seiten auf jeden Fall perfekt ankleben.
Tipp 10: arbeitet in Ruhe
Lasst euch bei der Arbeit nicht unter Druck setzen und arbeitet schön in Ruhe. Denn wenn ihr alles nur schnell noch eben zuschneiden wollt oder das Ganze noch eben vor dem Mittagessen fertig sein soll, dann schleichen sich Fehler ein. Ich habe so jedenfalls drei komplette Bahnen falsch zugeschnitten. C‘est la vie.
Ich hoffe ihr könnt meine Fehler vermeiden und euer Tapetenprojekt wird am Ende aber auch ein großer Erfolg!
Alles Liebe,
Maike
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